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Resilienz

4. Mai 2022

Was zeichnet resiliente Menschen aus?

Laut Psychologie zeigt sich diese Fähigkeit durch hohe Belastbarkeit und innere Stärke. Resilient sein bedeutet, Belastungen auszuhalten und sich von schweren Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Es ist eine lebensmutige Kraft der Psyche und eine zuversichtliche Grundhaltung. Ein resilienter Mensch lässt sich von Schicksalsschlägen nicht aus der Bahn werfen, sondern kommt rasch wieder auf die Beine und bewältigt sein Leben wie zuvor.

Wie die Forschung sich mit Resilienz beschäftigt

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Materialkunde und bezeichnet die Eigenschaft von elastischen Stoffen, nach extremer Belastung wieder ihre ursprüngliche Form einzunehmen. An diese Eigenschaft angelehnt wurde der Begriff in den 1950er-Jahren in die Psychologie eingeführt und wird inzwischen in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen und Arbeitsfeldern verwendet (z. B. Psychologie, Medizin, Bildung, Organisations-management etc.). Die Resilienzforschung selbst ist eine noch junge wissenschaftliche Disziplin, die erst in den 1970er-Jahren entstand, gegenwärtig aber rasant an Bedeutung gewinnt. In den Anfängen wurden sehr wenige Artikel dazu publiziert. Erst seit 2012 schnellen die Anzahl der Publikationen in die Höhe.

Von der Pathogenese zur Salutogenese

Was aber macht den besonderen Reiz des Resilienzkonzeptes aus? Auf der einen Seite ist es sicher die Faszination für Menschen, die trotz widrigster Bedingungen weder psychisch oder körperlich erkranken oder gar daran zerbrechen. Nein, sie überstehen schwierigste Lebenslagen gesund und manchmal sogar gestärkt. Andererseits liegt es wohl auch daran, dass sich der Blick in Psychotherapie und Beratung in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Während im vergangenen Jahrhundert noch die pathogenetische Sichtweise überwog, die vor allem auf die Entstehung von Krankheiten fokussierte, erweiterte sich der Blick zunehmend auch in die andere Richtung, die der Salutogenese. Forschung, die der salutogenetischen Sichtweise nachgeht, untersucht die Entstehung und den Erhalt von Gesundheit und fragt nach den Ressourcen und dem Potenzial von Menschen.

Resilienz-Modell als Hoffnungsträger?

Hinter dem vermehrten Interesse an Resilienz könnte sich auch eine Sehnsucht verbergen. Jene Sehnsucht vielleicht, dass die Menschheit eine Art Geheimrezept zur Herstellung von Widerstandskraft finden können um sich so besser gegen die Herausforderungen der Zeit wappnen zu können. Es ist naheliegend, dass diese Sehnsucht zunimmt in einer Zeit, in der Konflikt- und Krisenherde wieder bedrohlich nahe gerückt sind, antidemokratische Tendenzen weltweit erstarken und Belastungsfaktoren in der Arbeits- und Lebenswelt zunehmen. Die Beschäftigung mit dem Thema Resilienz kann so auch Hoffnung geben.

Warum sind nicht alle Menschen gleichermaßen resilient?

Die innere Widerstandskraft ist sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Was dem einen Menschen wie eine erdrückende Belastung erscheinen mag – ­etwa ein Umzug in eine neue Stadt –, mag dem anderen gar keine Mühe bereiten, ja für ihn sogar eine willkommene Herausforderung sein. Diese Unterschiede treten auch zutage, wenn die Bedingungen der Umgebung ähnlich sind (zumindest auf den ersten Blick).

Das erbrachte eine noch heute viel zitierte Langzeitstudie, die als ­Beginn der Resilienz-Forschung gilt. Die US-Psychologin Emmy Werner hatte über drei Jahrzehnte den Werdegang von rund 700 hawaiianischen Kindern des Jahrgangs 1955 erforscht.

Etwa ein Drittel dieser Kinder wuchs in prekären Verhältnissen auf. Sie litten Hunger, wurden vernachlässigt oder misshandelt. Und das prägte auch ihr Leben als Erwachsene. Sie tranken wie ihre Eltern viel Alkohol, waren verhaltensauffällig oder hatten die Schule abgebrochen. Aber eben nicht alle.

Überraschenderweise schaffte es wiederum ein knappes Drittel der Kinder, ihren schlechten Start unbeschadet zu überstehen. Sie entwickelten sich zu angesehenen Mitgliedern ihrer Gemeinden, manche studierten. Emmy Werner nannte sie „verletzlich, aber unbesiegbar“ – mit einem Wort: resilient.

Doch was war der Grund dafür? Wieso gelang diesen Kindern, was anderen versagt blieb? Emmy Werners Erkenntnis aus der Studie: Es gab zumindest einen Menschen in ihrem Leben, der stets zu ihnen hielt. Ein Verwandter, eine Lehrerin, ein Bruder oder eine Schwester stand ihnen zur Seite, förderte sie, ließ sie spüren, dass sie ­etwas wert waren.

Weitere Studien ­bestätigten dieses Fazit. Mittlerweile gelten eine verlässliche Bezugsperson in der Kindheit und ein tragfähiges soziales Netz im spä­teren Leben als zentraler Faktor für psychische Widerstandsfähigkeit. Und heute beschäftigen sich Wissenschaftler weltweit damit, noch besser zu verstehen, wovon es darüber hinaus abhängt, dass manche eine besonders robuste Psyche ausbilden.

7 Säulen der Resilienz

Optimismus

Hoffnungsfroh und positiv in die Zukunft zu blicken und an einen guten Verlauf der Dinge zu glauben, ist das Kennzeichen von Optimismus.

Optimisten bestimmen die Wahl der Bewältigungsstrategie, schmieden Pläne, haben konkrete Ziele.

Optimisten wissen, dass sie ihr eigenes Leben in die Hand nehmen können und dass Schwierigkeiten und Krisen vorübergehend sind.

Optimismus kann man lernen!

Übung: nimm dir mal für eine gewisse Zeit (1 Woche, 1 Monat…) vor, dir jeden Abend vor dem zu Bett gehen oder zu einem anderen selbstgewählten Moment aufzuschreiben, welche positiven Dinge dir heute begegnet sind und für was du in deinem Leben gerade danbar bist. Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auch auf die kleinen Dinge wie ein Lächeln, welches dir heute geschenkt wurde oder, dass der Tee heute besonders gut geschmeckt hat usw.

Akzeptanz

Akzeptanz heißt, sich selbst anzunehmen und auch bei Veränderungen loslassen zu können. Akzeptanz bedeutet auch, den Mut zu haben, die Realität anzunehmen und vor allem: das Gute im nicht mehr Änderbaren zu sehen. Akzeptanz bedeutet geschehene Dinge sowie Unveränderbares und Unvermeidbares anzunehmen. Dies bedeutet nicht, dass man dies gut heißen muss. Unglücke, Rückschläge, Enttäuschungen und Widrigkeiten gehören zum Leben dazu. Resiliente Menschen können solche Situationen annehmen. Sie können sich auch selbst annehmen – mit allen Stärken und Schwächen.

Opferrolle verlassen

Resiliente Menschen begreifen sich als Teil der Lösung, verlassen Ihre mögliche Opferrolle und übernehmen Verantwortung auch in schwierigen Situationen.

Die Opferrolle zu verlassen bedeutet, die Passivität aufzugeben, bei Erfolgen den eigenen Anteil bewußt wahrzunehmen und Rückschläge nicht einem eigenen Versagen zuzuschreiben.

Dafür ist es notwendig, eigene Einstellungen zu verändern, die Perspektive zu wechseln und die Möglichkeiten zu entdecken, die im TUN stecken.

Lösungs- & Zielorientierung

Lösungsorientierung bedeutet, aus der Problemtrance zu erwachen, Ziele zu formulieren und Wege zur Realisierung zu finden.

Lösungsorientierung heißt auch, Stressoren zu erkennen und zu überwinden – sich selbst zu regulieren.

Sich selbst regulieren zu können, bedeutet bewusst Einfluss auf sich selbst zu nehmen zu können, sich selbst ausbalancieren zu können.

Wenn wir z. B. im Gedankenkarussell feststecken, aus der Fassung geraten sind oder in einem Selbstdisziplinloch feststecken, benötigen wir Fähigkeiten, die uns helfen unsere Position wieder zu verändern.

Resiliente Menschen reflektieren sich und Ihr Verhalten und können Kontrolle über Ihr Tun oder Nicht-Tun ausüben und sich aus dem Sklaventum Ihrer Selbst befreien.

Verantwortung übernehmen

…heißt sich aktiv für die Erreichung der eigenen Ziele einzusetzen und Eigeninitiative zu entwickeln.

Das setzt eine realistische Einschätzung der Situation und des eigenen Beitrags daran voraus.

Wir selbst sind die entscheidende Kraft in unserem Leben. Äußere Einflüsse und Krisen spielen nur bedingt eine Rolle.

Erst wenn wir das erkennen, sind wir auch bereit, die Opferrolle zu verlassen und Verantwortung zu übernehmen. Die Folge ist, dass wir unsere Handlungsfähigkeit zurückgewinnen und Bewältigungsmuster entwickeln.

Verantwortung zu übernehmen, bedeutet eigenständig Entscheidungen zu treffen, sein Leben aktiv selbst zu gestalten und möglichst unabhängig von äußeren Einflüssen zu sein.

Zukunftsorientierung

Diese Säule befasst sich damit, die Zukunft aktiv und bewusst vorzubereiten.

Resiliente Menschen haben Visionen und entwickeln Ziele, wie sie leben und arbeiten wollen.

Vorfreude und Neugierde auf die Zukunft zeichnen zukunftsorientierte Menschen aus. Zielorientiert sind sie darüber hinaus, wenn sie sich realistische Ziele setzen und diese behaarlich verfolgen.

Resiliente Menschen erwarten von der Zukunft neue Chancen und Möglichkeiten. Sie setzen auf ihre Stärken und Fähigkeiten, wissen wohin sie wollen und räumen Hindernissse auf dem Weg dorthin aus dem Weg.

Netzwerkorientierung

Es ist wichtig ein Netz von Menschen zu haben, auf die man zurückgreifen kann. Familie, Freunde, Kollegen. In eine Gemeinschaft eingebunden zu sein gibt ein Gefühl von Sicherheit und innerer Stärke. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig auf sein Netzwerk zurückgreifen zu können. Ein stabiles soziales Umfeld stärkt die Resilienz. Verlässliche soziale Bindungen geben Beistand und Unterstützung in Problemsituationen.

Ein gutes Netzwerk kann dabei behilflich sein, eine Lösung für ein vorhandenes Problem zu finden. Andere Personen in schwierigen Situationen nach Hilfe zu fragen und diese auch anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke. Resiliente Menschen pflegen ihre Kontakte und bauen sich aktiv ein Umfeld auf, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. So können sie sich in Problemsituationen Hilfe holen.

Was verbindet Resilienz & Kinesiologie?

Gerade in Krisenzeiten fehlt vielen Menschen die Perspektive. Kinesiologie ist eine Komplementärtherapie-Methode, welche deine Resilienzfähigkeit auszubauen und zu stärken vermag. Durch eine aufmerksame, aufbauende Gesprächsführung werden deine Problembereiche erfasst und mittels Muskeltest Zusammenhänge ermittelt, welche dir Anhaltspunkte geben, woran du weiter arbeiten kannst.

Ursula

Als Mutter, Freundin, Arbeitskollegin, Vorgesetzte und Mensch bin ich bestrebt mich stetig weiter zu entwickeln und meinem Herzen zu folgen.

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