Der Milz-Pankreas-Meridian ist ein Yin-Meridian und gehört zum Erd-Element. Somit sind auch die Milz, zusammen mit der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Organe, welche dem Spätsommer zugeordnet sind. Nach der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) ist die Milz ein Teil des Verdauungssystems und nicht das Immunorgan Milz im westlichen Sinne. Deshalb wird ihr oft die Bauchspeicheldrüse, die anatomisch direkt neben der Milz liegt, hinzugefügt. Die Milz-Pankreas-Energie steht für eine stabile Mitte, welche für uns sorgt. Im übertragenen Sinne teilt die Natur im Spätsommer ihre nun gereiften Gaben. Es gibt reichlich für Alle. Niemand muss sich Sorgen machen und niemand kommt zu kurz. Dies führt zu einer Gelassenheit mit hohem „Wohlfühlfaktor“ und genau dafür steht die Milz. Sind wir in unserer Mitte angekommen, müssen wir nichts mehr tun, Wir ruhen in uns, ohne etwas sein zu müssen.
Weitere Infos zum Erd-Element in Folgendem Blog-Link: https://baumklang.ch/chinesische-medizin/5-elemente/
Verlauf:
Der Milz–Meridian beginnt an dem inneren Nagelfalzwinkel der großen Zehe mit Milz 01. Von hier verläuft er an der Innenseite des Fußes entlang der Fußwölbung entlang.
Von dort weiter zum inneren Fußknöchel und nach oben zu MP 06, welcher sich eine Handbreit oberhalb des Fußknöchels befindet.
Weiter geht die Reise am Unterschenkel entlang nach oben zum Ende des Schienbeins, zum Put MP 9. Hier läuft der Meridian an der inneren Patellakante nach oben zu MP 10.
Dieser Akupunkturpunkt befindet sich auf dem Oberschenkel, welchem er an der Innenseite nach oben in Richtung Leiste folgt. Genauer gesagt verläuft er zwischen den beiden Muskelsträngen M. rectus femoris und dem M. vastus medialis.
Er läuft dieser Linie entlang des Oberschenkels nach oben und geht im Bereich der Leiste 3,5 cun nach außen in Höhe des oberen Schambeinrandes. Von hier aus läuft er jetzt über den Baubereich schräg nach oben. 4 cun breit am Nabel vorbei.
Weiter geht es über den seitlichen Brustkorb nach oben zu MP 20 welcher sich direkt unter Lu 01 im zweiten Zwischenrippenraum befindet.
Zum Schluss geht es zum Endpunkt dem MP 21 nach unten in den 6. Zwischenrippenraum direkt in der Axilarlinie.
Themen physisch:
- Infektanfälligkeit (Pfeiffersche Drüsenfieber, wenn die Milz anschwillt!)
- Bindegewebsschwäche
- Diabetes
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl, Blähungen
- unvollständige Darmentleerung
- Breiigen Stuhl mit unverdauten Nahrungsresten
- Müdigkeit nach dem Essen
- Übergewicht, trotz wenig Essen
- nässende Hautbeschwerden (Herpes, Akne, Ekzeme, Psoriasis, Neurodermitis, ….)
- schlechte Wundheilung (Pankreas!)
- Neigung zu Organsenkungen
- fettige Kopfhaut & Haare
Themen psychisch:
- psychische Instabilität
- Depressionen
- Allgemein Selbstwertprobleme
- Essen als Kompensation
- Abhängig von der Meinung der Anderen (manipulierbar)
- Unklarheit über eigene Wünsche und Ziele
- Ängste
- Tendenz, sich zu überfordern, da man eigene Grenzen nicht spürt
- Tendenz zu Märtyrerrolle (und wehe, es kommt kein Dank dafür zurück!)
- Burnout
- ständiges Grübeln (wenn der Verdauungstrakt verstopft ist auch der Geist verstopft)
Der Weg zur Heilung:
Als Yin-Organ übernimmt die Milz eine übergeordnete Koordinationsaufgabe zwischen Magen, Pankreas, Dünndarm & Dickdarm. Sie ist für das Zusammenspiel des Aufnehmens, Verarbeiten und das Ergebnis des Ausscheidens zuständig. Tendenziell ist sie als Erd-Element-Organ träge. Dies kann sich im Ungleichgewicht schnell zu Stagnation im Verdauungstrakt führen, was längerfristig einen Stau zur Folge hat, welcher über Haut und Haare einen Ausweg sucht. Weiter wird die Milz als Mutter des Blutes bezeichnet. Im Mutterleib ist beim Baby, neben der Leber, noch die Milz für die Blutproduktion zuständig. Später übernimmt dies hauptsächlich das Knochenmark. Im späteren Alter, wenn die Funktion des Knochenmarks nachlässt, kommt der Milz wieder mehr Bedeutung zu. Sie springt dann wieder als Blutproduzentin ein, was aber genügend Eisen, Vitamin B12 und Folsäure bedarf. Dies aber nur, wenn die Aufnahmefähigkeit dieser Mikronährstoffe gewährleistet ist. bei schlecht funktionierender Verdauung, leidet auch dieser Prozess und die Nährstoffe können dann auch schlechter aufgenommen werden.
Die Milz ist in der TCM – anders als in der westlichen Medizin – ein Überbegriff für den gesamten Verdauungstrakt und den Bauchbereich. Auch physisch sind Milz und Pankreas in der Mitte unseres Körpers. Einige sprechen vom „Bauchhirn“, was in einigen wissenschaftlichen Forschungen schon bestätigt wurde. s. z.B. folgenden Link: https://www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/neurologie-wie-der-bauch-den-kopf-bestimmt-30196870.html
Arbeitet der Verdauungstrakt gut, wird der Körper bestens versorgt. Die Milz nährt jedoch nicht nur den Körper sondern auch den Geist und die Seele. Mit einem gut entwickelten Milz-Pankreas-Meridian sind wir fähig, uns selbst Mutter zu sein und uns das zu geben, was jede Mutter ihren Kindern gegenüber empfindet: Liebe, Wärme und Akzeptanz. Es geht um „die Süsse des Lebens“ auf allen Ebenen. Letztlich geht es hier darum, sein Wesen anzunehmen, wie es ist.
Von der Mitte spricht man meistens erst, wenn man sie verloren hat. Ist sie nicht mehr da, sehnen wir uns nach ihr. Der Wunsch zur inneren Mitte ist die Suche nach dem Auge des Hurrikans in den Turbulenzen des Lebens, die Suche nach einem stabilen Gleichgewicht gegenüber äusseren und inneren Anforderungen. Letztlich ist diese Sehnsucht der Wunsch nach Ruhe, Gelassenheit und Geborgenheit.
Stärkung des Milz-Pankreas-Meridians – Rendezvous mit dir selbst
Wer in sich ruht, hat einen klaren Bezug zu seiner Identität und zu seinem Körper. Man hält sich im Zentrum des eigenen Hauses auf.
Wer sich selbst akzeptiert, wie er/sie ist, kann sich selber lieben und geniessen. Dadurch kann der Betroffene auch Geben, ohne etwas dafür zu wollen oder erwarten. Aus der Fülle einer kraftvollen Mitte entspringt das Bedürfnis, sich, seine Fähigkeiten und seine Gaben in die Welt einzubringen. Echte Fülle will ge- & verteilt werden. Andere Menschen werden nicht als Konkurrenz gesehen, denen gegenüber man sich einen Vorteil verschaffen muss.
Hauptziel der Heilung ist es, Eigenliebe aufzubauen. Beispielsweise könntest du regelmässige Rendezvous mit dir selber organisieren. Versetze dich in eine andere Person. Was müsste diese tun, um dich für sich zu gewinnen? Was hast du gerne? zu welcher Tageszeit? Wie kann man dir Wertschätzung vermitteln?… usw. Gestalte die Vorbereitung für dieses Rendezvous mit dem selben Aufwand und mit derselben Aufmerksamkeit, wie wenn du es für jemand, den du gerne hast, tun würdest. Kleide dich entsprechend, sorge für eine schöne Atmosphäre, verwöhne dich und geniesse es.
Weitere Themen sind:
- bewusste Auseinandersetzung mit Milz-Chi-aufbauender Ernährung.https://www.sge-ssn.ch/media/report_2_2010.pdf
- Meditation als bewusster Weg, seine innere Mitte aufzubauen. Mit täglich 5-10 Minuten bewusstem Atmen oder mit dem Praktizieren von anderen Meditations- oder Körperübungs-Techniken, stärkst du – durch regelmässiges achtsames Durchführen – deine innere Mitte. https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/meditation-und-wissenschaft-194
Fragen zur Harmonisierung des Milz – Pankreas – Meridians:
- Bist du ernährungsmässig, mental, emotional oder geistig mit Giftstoffen belastet?
- Zerlegst du Probleme in verdauliche Portionen?
- Kannst du die Süsse des Lebens geniessen?
Affirmationen zur Harmonisierung des Milz – Pankreas – Meridians:
- Ich fühle mich sicher, meine Zukunft ist sicher
- Ich bin selbstsicher
- Ich vertraue der göttlichen Führung
- Ich glaube an die Zukunft. Ich vertraue auf die Zukunft.
- Ich fühle mich materiell gesichert
- Ich entspanne mich
- Ich gebe mein Bestes
- Die Welt ist wunderschön
Der Betroffene erlebt im harmonischen Zustand:
- Kraftvoller und gut genährter Körper
- starkes Immunsystem
- Gutes Körpergefühl und gutes Bauchgefühl
- Emotionale und geistige Zentriertest und Stabilität
- Achtsames und bewusstes Verhalten, Klarheit im Denken
- Selbstliebe und Selbstakzeptanz
- Freude an Geselligkeit und hohe soziale Kompetenz
- Fähigkeit, bedingungslos zu Geben und zu Unterstützen…
- ..sowie die Fähigkeit, andere zu unterstützen, ohne sich selber aufzugeben
Die kinesiologischen Methoden und Techniken wirken Immunsystem stärkend und Durchblutungsfördernd, helfen bei Abgrenzungsproblemen und fördern das innere Sicherheitsgefühl und somit die physische und psychische Gesundheit. Auch wenn die physische Milz nicht mehr vorhanden ist, kann sie energetisch gestärkt werden.
0 Kommentare