Der Blasenmeridian ist der Yang-Partner des Nierenmeridians und dem Wasser-Element zugeordnet.
Die zugehörige Jahreszeit ist der Winter – eine Zeit des Rückzugs, der Sammlung und der Regeneration. In der Natur kommt der sichtbare Lebensprozess zur Ruhe, während im Inneren Erneuerung stattfindet. Diese Qualität spiegelt sich auch im Blasenmeridian wider: Er unterstützt die Fähigkeit, Kräfte zu bewahren, Spannungen zu lösen und innere Stabilität zu entwickeln.
Der Blasenmeridian verläuft beidseitig entlang der Wirbelsäule. Er steht in enger Verbindung zur Nierenenergie und beeinflusst die Regulation von Spannung und Entspannung im gesamten Organismus. Über seinen Verlauf wird sichtbar, wie gut wir zwischen Aktivität und Erholung wechseln können – ein zentrales Prinzip des Wasser-Elements.
Die Wirbelsäule symbolisiert unser Rückgrat im übertragenen Sinn: unsere Haltung gegenüber dem Leben, unsere Belastbarkeit und unsere Fähigkeit, uns aufzurichten. Erfahrungen aus der Kindheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie prägen, wie wir mit Druck, Anforderungen und emotionalen Spannungen umgehen. Alte Erfahrungen können sich als energetische Blockaden im Verlauf des Meridians zeigen, während gelöste und integrierte Themen zu innerer Stabilität und Gelassenheit führen.
Der Blasenmeridian steht somit für die Fähigkeit, Spannung und Ruhe in Balance zu halten, und für die innere Beweglichkeit, die entsteht, wenn Körper und Geist im Einklang sind. Er unterstützt das Loslassen von Überlastung – sowohl körperlich als auch emotional – und schafft Raum für Regeneration und Vertrauen in die eigenen Kräfte.
Weitere Informationen zum Wasser-Element sind über folgenden Blog-Link zu finden:
https://baumklang.ch/chinesische-medizin/5-elemente/

Verlauf:
Der Blasen-Meridian (Bl-Meridian) beginnt im inneren Augenwinkel an der Stelle des Punktes Bl 1. Von dort zieht er über die Stirn nach oben und verläuft über den Scheitelpunkt des Kopfes bis zur Hinterhauptsregion.
Hier teilt sich der Meridian in zwei parallele Äste. Der innere Ast zieht beidseits der Wirbelsäule entlang, etwa 1,5 Finger breit neben der Mittellinie. Er läuft über den Nacken und die Rückenmuskulatur nach unten und passiert auf seinem Weg zahlreiche Akupunkturpunkte, die mit den inneren Organen in Verbindung stehen.
Im Bereich der Lendenwirbelsäule liegt der wichtige Punkt Bl 23, auf Höhe des zweiten Lendenwirbels (L2), 1,5 Finger breit seitlich der Mittellinie. Dieser Punkt gilt als der Bezugspunkt der Nieren und spielt eine zentrale Rolle für die Stärkung der Nierenenergie sowie für die Regulation von Energie, Vitalität und innerer Stabilität.
Von dort aus setzt sich der Meridian entlang der Kreuzbeinregion fort und erreicht die Gesäßmuskulatur. Er verläuft über den Oberschenkelrücken hinunter zur Kniekehle, wo sich der Punkt Bl 40 befindet – ein zentraler Punkt zur Regulation von Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und zur Förderung des Energieflusses im gesamten Rückenbereich.
Der äußere Ast des Blasenmeridians verläuft parallel dazu, beginnt im oberen Rücken, läuft über die Rückseite des Rumpfes und schließt sich in der Lendenregion dem inneren Ast wieder an.
Von der Kniekehle aus führt der Meridian weiter über die Wadenmuskulatur nach unten, an der Wadenbeinseite vorbei, bis zur Achillessehne. Von dort zieht er entlang der äußeren Fußkante über den äußeren Knöchel und endet schließlich am äusseren Nagelfalzwinkel der kleinen Zehe bei Bl 67 .
Themen psychisch:
- Existenzängste der Eltern (übernommenes Thema)
- Tendenz zu flüchten
- Gefühle der Überforderung
- Nörgelnde, aufgestaute oder plötzlich ausbrechende Wut („das Fass ist voll“)
- Kritiksucht, tendenzielles Verneinen des Lebens
- Festhalten an der Vergangenheit, Schwierigkeiten zu verzeihen
- Übersteigerter Perfektionismus
- Tendenz zu Reinigungs- oder Kontrollzwängen
- unterdrückte Themen
- Das Gefühl: „Ich werde nicht gesehen“
- Das Gefühl: „Ich werde nicht respektiert“
- Emotionale Kälte oder Empfindungen von Isoliertsein
- Blockierte Mutterthemen – ungelöste Bindungs- oder Fürsorgekonflikte
- Blockierte Selbstliebe und eingeschränkte Liebesfähigkeit
- Blockierte Libido
- Unfähigkeit zu trauern, unterdrückte oder nicht gelebte Trauer
Themen Physisch:
- Häufiges Wasserlassen,
- Blasenentzündungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Rückenschmerzen
- Knieschmerzen
- Kälteempfindlichkeit
- vermehrtes Schwitzen
- Muskelverspannungen
- Erstarrte, steife Gelenke, besonders im Rücken- und Nackenbereich
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Verschiedene Allergien
- Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte
- Asthma oder Atemeinschränkungen
- Engegefühl in der Brust, Druck auf der Lunge
- Beeinträchtigter Geruchssinn
- Chronische Müdigkeit, Energiemangel, Antriebslosigkeit
- Reizdarmsyndrom



Fragen zur Harmonisierung des Blasen-Meridians:
- kann ich leicht aktiv werden? Komme ich schnell in Schwung?
- Kann ich in Ruhephasen entspannen? Kann ich mich sammeln und regenerieren?
- Fällt es mir leicht, zwischen An- & Entspannung zu wechseln?
- Kann ich für etwas kämpfen, wenn es darauf ankommt?
- Verfüge ich über ein stabiles Nervenkostüm? Kann ich eiserne Nerven und Gelassenheit a n den Tag legen?
- Laufe ich vor vielen Dingen davon oder stecke ich einfach den Kopf in den Sand?
- Kann ich Gefühle zulassen und zeigen?
- Kann ich gut mit Stress und emotionalem Druck umgehen?
- Habe ich eine sensible Blase? Leide ich oft unter Harnwegsinfektionen

Der Weg zur Heilung.
In der TCM ist der Blasen-Meridian der längste aller Meridiane. Er verläuft beidseitig entlang des Rückens, parallel zur Wirbelsäule, und ist eng mit der Nierenenergie verbunden. Gemeinsam bilden Blase und Niere das energetische Fundament des Menschen – sie speichern und regulieren die Lebensenergie, das sogenannte Jing, und bestimmen so unsere Vitalität, Belastbarkeit und Regenerationskraft.
Der Blasen-Meridian steht in Verbindung mit dem Wasser-Element und symbolisiert die Fähigkeit, Druck und Spannung zu regulieren – sowohl im Körper als auch in der Seele. Er unterstützt das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aktivität und Ruhe. In ihm zeigt sich, wie gut wir mit innerem und äußerem Stress umgehen können, ob wir loslassen und regenerieren oder in ständiger Spannung verharren.
Während der Lungen-Meridian den ersten Atemzug und das bewusste „Ja“ zum Leben verkörpert, steht der Blasen-Meridian für das kontinuierliche Fließen der Lebensenergie, das Aufrechterhalten der inneren Ordnung und die Fähigkeit, Belastendes auszuscheiden – körperlich wie emotional. Er symbolisiert die Bewegung von der bewussten Aktion (Yang) zur bewussten Ruhe (Yin).
Ein gut entwickelter Blasen-Meridian zeigt sich in innerer Stabilität, Flexibilität und einem gesunden Maß an Selbstdisziplin. Menschen mit einer ausgeglichenen Blasenenergie können Spannungen abbauen, finden in der Ruhe Kraft und reagieren gelassen auf Herausforderungen. Sie verfügen über ein gutes Gespür für ihre Grenzen und wissen, wann Aktivität und wann Rückzug heilsam sind.
Wird der Blasen-Meridian aus dem Gleichgewicht gebracht, kann es zu innerer oder äußerer Überanspannung kommen. Häufig zeigt sich dies in Form von chronischem Stress, muskulären Verspannungen, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen. Auch emotionale Muster wie ständige Anspannung, Reizbarkeit, innere Unruhe oder das Gefühl, unter Druck zu stehen, weisen auf eine Störung des Energieflusses hin.
Auf psychischer Ebene ist der Blasen-Meridian eng mit dem Thema Kontrolle verbunden – der Versuch, durch Anspannung und Perfektionismus Sicherheit zu schaffen. Alte Ängste, nicht genügen zu können oder die Kontrolle zu verlieren, speichern sich oft entlang des Rückens. Erlebnisse aus der Kindheit, besonders solche, in denen Halt, Schutz oder Geborgenheit fehlten, prägen diesen Meridian tief. Dadurch kann sich ein Muster entwickeln, das zwischen Überforderung und innerer Erschöpfung pendelt.
Körperlich reagiert der Blasen-Meridian empfindlich auf Kälte, Zugluft und Überlastung. Langes Sitzen, angespannte Körperhaltung oder emotionale Daueranspannung führen zu einer Stagnation des Energieflusses. Auch ein unausgeglichener Wasserhaushalt, häufige Infekte oder Hautprobleme können Hinweise auf eine gestörte Blasenenergie sein.
Der Blasen-Meridian erinnert uns daran, Druck zu lösen und in die natürliche Bewegung von Anspannung und Entspannung zurückzufinden. Er lehrt, dass wahre Stärke aus innerer Ruhe entsteht – nicht aus Kontrolle oder Verkrampfung. Wenn seine Energie frei fließt, entsteht das Gefühl von Aufrichtung, Klarheit und innerer Gelassenheit. Dann wird der Rücken wieder zum tragenden Zentrum, das uns Halt gibt und zugleich flexibel bleiben lässt.
So steht der Blasen-Meridian für die Fähigkeit, im Leben Rückgrat zu zeigen, ohne zu erstarren – für das Vertrauen, dass wir Belastungen tragen und zugleich wieder loslassen können. In seiner Balance schenkt er uns die Kraft, uns aufrecht und ruhig durch das Leben zu bewegen, verwurzelt in der Tiefe und offen für den Fluss des Lebens.
Wie stärke ich das Prinzip des Blasenmeridians?
Stresstoleranz erhöhen
Schrittweise Belastung üben:
Der Blasenmeridian steht für die Fähigkeit, Spannung zu regulieren und Belastung standzuhalten. Eine gesunde Stresstoleranz entsteht, wenn wir lernen, mit Druck umzugehen, ohne den inneren Halt zu verlieren. Kleine, bewusste Herausforderungen im Alltag stärken die Widerstandskraft – etwa eine sanfte Dehnübung, eine kurze Atempause oder das bewusste Aushalten von Unruhe, ohne sofort zu reagieren.
Bewusste Regulierung zwischen Anspannung & Regulierung:
Der Blasenmeridian symbolisiert den natürlichen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Wer lernt, Spannung bewusst zuzulassen und danach in Ruhe zu sinken, trainiert die seelische Muskulatur und fördert Resilienz. Stress entsteht oft aus ungelösten inneren Konflikten oder alten Verletzungen. Reflektion, ehrliche Gespräche oder das Schreiben können helfen, solche Themen zu erkennen und zu entlasten.
Rhytmus zwischen An- & Entspannung etablieren:
Ein rhythmischer Wechsel von Aktivität und Regeneration bildet die Basis innerer Stabilität. Schlaf, Pausen und bewusste Entspannung sind kein Luxus, sondern notwendige Pflege für Körper und Seele.
Da der Blasenmeridian über den Rücken verläuft, wirkt bewusste Atemlenkung in den Rückraum besonders regulierend. Tiefe, rhythmische Atmung hilft, Druck abzugeben, das Nervensystem zu beruhigen und in die eigene Mitte zurückzufinden.
Stresstoleranz entsteht aus Bewegung, Bewusstheit und der Fähigkeit, Spannung als Teil des Lebens anzunehmen – nicht als Feind, sondern als Kraft, die uns wachsen lässt.
Weinen lernen
Weinen ist ein natürlicher Ausdruck des Loslassens – eine Form innerer Reinigung, die Körper und Seele befreit.
„Was Seife für den Körper ist, sind die Tränen für die Seele.“
Tränen lösen innere Spannung, klären die Emotionen und bringen Leichtigkeit zurück.
Raum schaffen für Gefühle:
Ein stiller, sicherer Rahmen hilft, Emotionen wahrzunehmen und zuzulassen – durch Musik, Schreiben, Stille oder einfaches Spüren. Wenn Weinen erlaubt ist, beginnt der innere Fluss sich zu öffnen.
Zugewandtheit zur eigenen Verletzlichkeit:
Tränen zeigen nicht Schwäche, sondern Menschlichkeit. Sich selbst die Erlaubnis zu geben, weich zu werden, bedeutet, den natürlichen Rhythmus von Anspannung und Entlastung wiederzufinden.
Integration und Ruhe:
Nach dem Weinen braucht der Körper Wärme und Stille. Atmung, sanfte Bewegung oder Ruhe helfen, den Prozess zu vollenden und die Energie neu zu ordnen.
Weinen stärkt die Seele, weil es sie reinigt. Wenn Tränen fließen dürfen, entsteht Raum für Klarheit, Mitgefühl und neue Lebenskraft.
Affirmationen zur Harmonisierung des Blasen-Meridians:
- Ich habe mein Gleichgewicht gefunden.
- Ich bin in Harmonie. Ich bin ausgeglichen.
- Ich bin geduldig.
- Ich bin voller Freude. Ich bin friedvoll.
- Ich verwirkliche meine Pläne. Ich erreiche meine Ziele.
- Ich habe Selbstkontrolle
- Ich bestimme selbst über mein Leben.
- Ich mache kluge Investitionen.
- Alle Uneinigkeiten und Konflikte in meinem Innern sind geklärt.







Der Betroffene erlebt in harmonischem Zustand:
- Hohe Belastbarkeit
- Hohe Stresstoleranz
- Kann sich Anforderungen gut anpassen und trotzdem gelassen bleiben
- Grosser Kampfgeist, wenn dies notwendig ist, gepaart mit Nerven aus Stahl
- Hohes Resilienzvermögen
- Hat keine Angst davor, Gefühle und Schwäche zuzulassen

Der Blasenmeridian spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation von Stress, innerem Druck und emotionaler Anspannung. Entlang seines Verlaufs speichert der Körper häufig alte Belastungen, die bis in die Tiefe wirken und unser Wohlbefinden beeinträchtigen können.
Durch gezielte energetische Arbeit lassen sich diese gespeicherten Spannungen sanft aktivieren und lösen. So kann die Lebensenergie wieder frei fließen, Regeneration wird möglich, und innere Ruhe kehrt zurück.
Gerne unterstütze ich dich dabei, alte Muster zu erkennen, loszulassen und mehr Gelassenheit, Stabilität und Leichtigkeit in deinem Leben zu entwickeln.
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